13. Januar – 14. Mai – 13. September

Fortsetzung Kapitel 02:

23. Wenn der Abt lehrt, halte er sich immer an das Beispiel der Apostel, der sagt: „Tadle, ermutige, weise streng zurecht.“ (2Tim 4,2)

24. Das bedeutet für ihn: Er lasse sich vom Gespür für den rechten Augenblick leiten und verbinde Strenge mit gutem Zureden. Er zeige den entschlossenen Ernst des Meisters und die liebe Güte des Vaters.

25. Härter tadeln muss er solche, die keine Zucht kennen und keine Ruhe geben; zum Fortschritt im Guten ermutige er alle, die gehorsam, willig und geduldig sind; streng zurechtweisen und bestrafen soll er jene, die nachlässig und widerspenstig sind.

26. Auf keinen Fall darf er darüber hinwegsehen, wenn sich jemand verfehlt; vielmehr schneide er die Sünden schon beim Entstehen mit der Wurzel aus, so gut er kann. Er soll daran denken, da ihm sonst das Schicksal des Priesters Heli von Schilo droht. (1Sam 2,22-4,18)

27. Rechtschaffene und Einsichtige weise er einmal und ein zweites Mal mit mahnenden Worten zurecht.

28. Boshafte aber, Hartherzige, Stolze und Ungehorsame soll er beim ersten Anzeichen eines Vergehens durch Schläge und körperliche Züchtigung im Zaum halten. Er kennt doch das Wort der Schrift: „Ein Tor lässt sich durch Worte nicht bessern.“ (Spr 29,19)

29. Und auch dieses: „Schlage deinen Sohn mit der Rute, so rettest du sein Leben vor dem Tod.“ (Spr 23,14)

 

Die Benediktusregel – Ausgabe nach Tageslesungen  | zurück |