Fortsetzung Kapitel 18:

12. Zur Vesper werden täglich vier Psalmen feierlich gesungen,

13. angefangen vom Psalm 109 bis Psalm 147;

14. ausgenommen sind Psalmen, die schon anderen Gebetszeiten zugewiesen wurden, nämlich die Psalmen 117 bis 127, Psalm 133 und 142.

15. Alle andern sind zur Vesper zu singen.

16. Weil drei Psalmen fehlen, sind die längeren der genannten Reihe zu teilen, nämlich Psalm 138, Psalm 143 und Psalm 144.

17. Weil Psalm 116 kurz ist, wird er mit Psalm 115 verbunden.

18. Damit ist die Reihe der Vesperpsalmen festgelegt. Für alles Übrige gilt die oben gegebene Ordnung, also für Lesung, Responsorium, Hymnus, Versikel und Canticum.

19. Zur Komplet werden täglich dieselben Psalmen wiederholt, nämlich Psalm 4, Psalm 90 und Psalm 133.

 

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Fortsetzung Kapitel 18:

7. Zur Terz, Sext und Non des Montags werden die restlichen neun Abschnitte des Psalms 118 gesungen je drei zu jeder Gebetszeit.

8. So ist Psalm 118 auf zwei Tage verteilt, nämlich auf Sonntag und Montag.

9. Am Dienstag werden dann zur Terz, Sext und Non je drei Psalmen gesungen, angefangen vom Psalm 119 bis Psalm 127, zusammen 9 Psalmen.

10. Diese Psalmen werden bis zum Sonntag jeweils bei denselben Gebetszeiten wiederholt, wie auch die Ordnung der Hymnen, Lesungen und Versikel an allen Tagen unverändert beibehalten wird.

11. So beginnt man am Sonntag immer mit Psalm 118.

 

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Kapitel 18: Die Ordnung der Psalmen

1. Als erstes wird der Vers gesungen „O Gott komm mir zu Hilfe; Herr, eile mir zu helfen.“ (Ps 70,2) „Ehre sei dem Vater.“ Dann folgt der Hymnus der Gebetszeit.

2. Zur Prim am Sonntag singt man 4 Abschnitte des Psalms 118.

3. In den folgenden Gebetszeiten Terz, Sext, Non werden je drei Abschnitte dieses Psalmes 118 gesungen.

4. Zur Prim am Montag singt man drei Psalmen, nämlich Psalm 1, Psalm 2, Psalm 6.

5. Auch zur Prim an den folgenden Tagen bis zum Sonntag werden der Reihe nach je drei Psalmen gesungen bis zum Psalm 19; dabei werden jedoch Psalm 9 und Psalm 17 geteilt.

6. So können die Vigilien des Sonntags immer mit Psalm 20 einsetzen.

 

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Kapitel 17: Die Psalmen im Gottesdienst am Tag

1. Für die Vigilien und die Laudes haben wir die Ordnung des Psalmengesanges bestimmt; wenden wir uns nun den folgenden Gebetszeiten zu.

2. Zur Prim singt man drei Psalmen, und zwar einzeln, nicht unter einem einzigen „Ehre sei dem Vater“.

3. Zuerst singt man den Vers „O Gott komm mir zu Hilfe“ (Ps 70,2); es folgt der Hymnus dieser Gebetszeit. Dann beginnen die Psalmen.

4. Nach den drei Psalmen werden eine Lesung vorgetragen, der Versikel, das „Kyrie eleison“ und er Abschluss.

5. Die Gebetszeiten der Terz, Sext und Non werden in der gleichen Ordnung gefeiert, das heißt, es folgen aufeinander der Vers, der Hymnus der Gebetszeit, drei Psalmen, eine Lesung, der Versikel, das „Kyrie eleison“ und der Abschluß.

6. Wenn die Gemeinschaft größer ist, singt man die Psalmen mit Antiphonen, ist sie kleiner, singt man sie ohne Unterbrechung.

7. Für die Feier der Vesper werden 4 Psalmen mit Antiphonen festgesetzt.

8. Nach den Psalmen werden eine Lesung vorgetragen, dann das Responsorium, ein Hymnus des Ambrosius, der Versikel, das Canticum aus dem Evangelium, die Litanei und als Abschluss das Gebet des Herrn.

9. Für die Komplet werden drei Psalmen festgesetzt; diese Psalmen betet man ohne Unterbrechung und ohne Antiphon.

10. Es folgen der Hymnus dieser Gebetszeit, eine Lesung, der Versikel, das „Kyrie eleison“ und das Segensgebet als Abschluss.

 

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Kapitel 16: Der Gottesdienst am Tage

1. Es gelte was der Prophet sagt: (Ps 119,164) „Siebenmal am Tag singe ich dein Lob.“

2. Diese geheiligte Siebenzahl wird von uns dann erfüllt, wenn wir unseren schuldigen Dienst leisten zur Zeit von Laudes, Prim, Terz, Sext, Non, Vesper und Komplet;

3. denn von diesen Gebetsstunden am Tag sagt der Prophet: (Ps 119,164) „Siebenmal am Tag singe ich dein Lob.“

4. Von den nächtlichen Vigilien sagt derselbe Prophet: (Ps 119,62) „Um Mitternacht stehe ich auf um dich zu preisen.“

5. Zu diesen Zeiten lasst uns also unserem Schöpfer den Lobpreis darbringen wegen seiner gerechten Entscheide, nämlich in Laudes, Prim, Terz, Sext, Non Vesper und Komplet. Auch in der Nacht lasst uns aufstehen, um ihn zu preisen.

 

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Kapitel 15: Die Zeiten für das Halleluja

1. Vom heiligen Osterfest bis Pfingsten wird immer wieder das Halleluja gesungen, zu den Psalmen wie auch zu den Responsorien.

2. Von Pfingsten bis zum Beginn der Fastenzeit singt man es jede Nacht, aber nur zu den letzten 6 Psalmen der Vigil.

3. An allen Sonntagen außerhalb der Fastenzeit werden die Cantica, die Laudes, Prim, Terz, Sext und Non mit Halleluja gesungen, die Vesper aber mit Antiphonen.

4. Die Responsorien werden nie mit Halleluja gesungen, außer in der Zeit vom Osterfest bis Pfingsten.

 

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Kapitel 14: Die Vigilien an den Festtagen

1. An den Festtagen der Heiligen und an allen Feiertagen halte man es so, wie wir es für den Sonntag bestimmt haben.

2. Nur Psalmen, Antiphonen und Lesungen sind eigens für die Festtage ausgewählt. Die oben angegebene Ordnung werde aber beibehalten.

 

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Fortsetzung Kapitel 13:

12. Die Feier von Laudes und Vesper gehen niemals zu Ende, ohne dass am Schluss der Obere das Gebet des Herrn von Anfang an so spricht, dass alle es hören können; denn immer wieder gibt es Ärgernisse, die wie Dornen verletzen.

13. Wenn die Brüder Beten und sprechen: (Mt 6,12) „Vergib uns, wie auch wir vergeben“, sind sie durch dieses Wort gebunden und reinigen sich von solchen Fehlern.

14. Bei den anderen Gebetszeiten wird nur der Schluss dieses Gebetes laut gesprochen, so dass alle antworten: (Mt 6,13) „Sondern erlöse uns von dem Bösen.“

 

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Kapitel 13: Die Laudes an den Werktagen

1. Die Laudes an den Werktagen werden in folgender Ordnung gefeiert:

2. Man singt Psalm 66 ohne Antiphon wie am Sonntag, etwas langsam, damit alle beim Psalm 50 anwesend sind. Psalm 50 wird mit Antiphon gesungen.

3. Es folgen zwei Psalmen nach der üblichen Ordnung:

4. am Montag Psalm 5 und Psalm 35;

5. am Dienstag Psalm 42 und Psalm 56

6. am Mittwoch Psalm 63 und Psalm 64;

7. am Donnerstag Psalm 87 und Psalm 89;

8. am Freitag Psalm 75 und Psalm 91;

9. am Samstag aber Psalm 142 und das Canticum aus dem Deuteronomium, das in zwei „Ehre sei dem Vater“ geteilt wird.

10. An den anderen Tagen singt man je ein Canticum aus den Propheten, wie es in der Kirche von Rom Brauch ist.

11. Darauf folgen die Lobpsalmen, eine Lesung aus den Briefen des Apostels Paulus, auswendig vorgetragen, ein Responsorium, ein Hymnus des Ambrosius, der Versikel, das Canticum aus dem Evangelium, die Litanei und der Abschluss.

 

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Kapitel 11: Die Ordnung der Vigilien am Sonntag

1. Am Sonntag steht man zu den Vigilien früher auf.

2. Für diese Vigilien gilt folgende Ordnung: Zuerst werden 6 Psalmen und der Versikel gesungen. Wenn hierauf alle in rechter Haltung und

Reihenfolge auf ihren Plätzen sitzen, werden aus dem Buch 4 Lesungen vorgetragen, dazu die Responsorien.

3. Nur beim vierten Responsorium fügt der Vorsänger das „Ehre sei dem Vater“ an; sobald er anstimmt, erheben sich alle in Ehrfurcht.

4. Auf die Lesungen folgen die nächsten 6 Psalmen mit Antiphonen wie zuvor und der Versikel.

5. Dann liest man nach der angegebenen Ordnung wieder 4 Lesungen mit Responsorien.

6. Danach werden 3 Cantica aus den Propheten gesungen, die der Abt bestimmt; diese Cantica singt man mit „Halleluja“.

7. Nach dem Versikel und dem Segen des Abtes werden nach der gleichen Ordnung 4 Lesungen aus dem Neuen Testament vorgetragen.

8. Nach dem vierten Responsorium beginnt der Abt den Hymnus „Dich, Gott loben wir“.

9. Anschließend trägt der Abt einen Abschnitt aus dem Evangelium vor, bei dem alle in Ehrfurcht stehen.

10. Nach dem Evangelium antworten alle: „Amen“. Der Abt schließt sogleich den Hymnus „Dir gebührt unser Lob“ an. Nach dem Segen beginnen die Laudes.

11. Diese Ordnung der Vigilien bleibt an allen Sonntagen gleich, im Sommer wie im Winter.

12. Wenn man aber zu spät aufsteht was ferne sei, werden Lesungen oder Responsorien gekürzt.

13. Doch sorge man auf jede Weise dafür, dass es nicht vorkommt. Wenn es doch geschieht, tue der, durch dessen Nachlässigkeit es verursacht wurde, vor Gott im Oratorium geziemend Buße.

 

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