Papst Franziskus: Ein Mensch unter Menschen
Gibt es etwas Schöneres als an Ostern zu sterben und hinüberzugehen ins unvergängliche, ewige Leben? Wir denken in Trauer, in Dankbarkeit und mit großem Respekt an unseren verstorbenen Papst Franziskus. Er war ein Mensch für die Menschen: direkt, spontan, nahbar, bescheiden und glaubwürdig. Er war die Stimme der Armen, der Entrechteten, der Ausgegrenzten und Verfolgten, ein leidenschaftlicher Kämpfer für Frieden und Gerechtigkeit, für die Menschenwürde jeder(s) einzelnen und für die Bewahrung der Schöpfung. In all dem war er ein echter Nachfolger des heiligen Franziskus. Er wollte seine Kirche verändern – vom Klerikalen zum Synodalen – und sie zu einer hörenden und dialogbereiten Kirche machen. Er lebte dabei überzeugend vor, dass sie nur dann Kirche sein kann, wenn sie nah bei den Menschen ist. Nicht selten beschritt er unkonventionelle und provokative Wege. Er legte den Finger in die Wunden, nahm kein Blatt vor den Mund, eckte nicht selten an und blieb sich doch immer treu. Er war ein Papst, der Hoffnungen weckte. Nicht alle sind in Erfüllung gegangen. So blieb Papst Franziskus auch der Unvollendete, eher ein Mann der Aussaat als der Ernte. Vieles von dem, was er angestoßen hat, muss jetzt weitergeführt werden. Einen Weg zurück darf es nicht geben. Deshalb beten wir nicht nur für den Verstorbenen, sondern auch für einen authentischen Nachfolger auf dem Stuhl Petri.