Unterstützung für die vor dem Krieg geflohenen Menschen in der Ukraine – ist angekommen!

Liebe Freundinnen und Freunde der Abtei, liebe Helferinnen und Helfer alle!

Dank Eurer und Ihrer erneuten großzügigen Spenden konnten wir noch einmal Unterstützung in „unsere“ Gegend im Süd-Westen der Ukraine senden. Hier möchten wir berichten, was daraus geworden ist und noch wird.

Wie bereits in unserem Spendenaufruf kurz erzählt, haben wir dieses Mal den Weg gewählt, die benötigen Hilfsprodukte vor Ort in der Ukraine zu bestellen und in lokaler Währung zu bezahlen, zusammen mit unserer – ebenfalls gemeinnützigen – ukrainischen Partner-Organisation vor Ort, die den passenden Namen „Hoffnung“ trägt.

Die Situation ist komplex: so gibt es durchaus funktionierende Infrastruktur, aber auch völlig mittellose Flüchtlinge, und einiges war auch vor dem Krieg schon in einem Zustand, der der Verbesserung bedurfte. Anderes funktioniert völlig normal – wenn nicht gerade der Strom weg ist. Was sehr gut funktioniert, sind die ehrenamtlichen Helferinnen von Nadiia, die sich um die Flüchtlinge kümmern und wissen, was gebraucht wird. Sie wissen auch, wie sie es bekommen können und sind in der Lage, auf Schwierigkeiten bei der Beschaffung zu reagieren. Ganz ohne solche Schwierigkeiten lief es nicht ab, aber die konnten alle bewältigt werden und es zeigt sich im Ergebnis, wie gut diese Vorgehensweise ist. Wir haben auf diese Weise etwa das Dreifache an Wert erwerben können, den wir für den gleichen Betrag in Deutschland erhalten hätten.

Was ist geschehen?

Warme Kleidung: Am dringendsten benötigt wurde warme Kleidung, „Thermo underwear“. Mehrere Garnituren davon sind schon direkt im Dezember gekauft worden.
Der Krieg trifft logischerweise die Menschen am härtestens, die am wehrlosesten sind. Im Augenblick sind das nicht Kinder, sondern alte Menschen. In den letzten Wochen stand eine Gruppe alter Menschen im Vordergrund der Erzählungen, die aus dem jetzt am stärksten umkämpften Gebiet im Osten evakuiert wurden und hilflos sind. Sie sind in dem lokalen Krankenhaus und einem Heim für alleinstehende alte Menschen untergebracht worden. Diese alten Menschen hatten buchstäblich nichts. Sie haben warme Kleidung bekommen.

Warmes Essen: Die geflohenen Menschen werden zum Teil von der Krankenhausküche versorgt. Diese Küche ist aber in einem anderen Gebäude untergebracht, so dass – auch schon vor dem Krieg – das Essen immer kalt war, wenn die Patienten es bekamen. Im Winter, wenn man ohnehin schon ständig friert und krank ist, besonders schlimm.

Von dem Geld wurden Thermobehälter gekauft um das Essen beim Transport warm zu halten. Die evakuierten Flüchtlinge bekommen nun warmes Essen. Aber auch die „normalen“ Patienten bekommen nun erstmalig warmes Essen. Der „Head of the hospital“ richtet seinen großen Dank an alle Spender! Das kalte Essen war ein großes Problem über Jahre hinweg, aber sein Budget hat es nicht erlaubt, solche Thermobehältnisse zu kaufen. Dank unserer gemeinsamen Unterstützung ist diese Situation nun langfristig verbessert worden.
Es wird viel Infrastruktur zerstört, aber hier im Kleinen ist die vorhandene Infrastruktur durch Ihre und Eure Spenden sogar nachhaltig verbessert worden.

Heißes Wasser: Es sind große Thermobehältnisse für heißes Wasser erworben worden.

Das Problem im Krankenhaus war das gleiche, es hatte kein Geld gegeben, um solche zu kaufen. Also gab es nur heißes Wasser, wo und wenn es eben heißes Wasser gab. Es sind mehrere dieser Behältnisse gekauft worden, die das Wasser über Stunden hinweg heiß halten. Ein Ergebnis: die evakuierten Menschen haben in der Kälte immer heißen Tee zur eigenen Verfügung.

Weiterer Bedarf: die alten hilfsbedürftgen Flüchtlinge, zum Teil auch pflegebedürftig, sind mit den Dingen, die sie im Alltag brauchen, versorgt worden.

Ein wenig Freude: eine Geschichte aus den Berichten, die uns erreichen, möchte ich Euch und Ihnen hier noch erzählen. Die meisten Erzählungen in den letzten Wochen drehten sich um diese alten Menschen, die, aus dem Kriegsgebiet evakuiert, entwurzelt sind, Heimweh haben, und so ganz auf Hilfe angewiesen sind. Die ehrenamtlichen Helferinnen haben in der Weihnachts-/Neujahrszeit ein kleines Fest für sie organisiert: sie haben gekocht, ein passendes Festessen für Menschen in dem Alter, ein paar Süßigkeiten als Geschenke besorgt und ein wenig Wärme festlicher Atmosphäre geschaffen. Schwer in dieser Situation, aber nicht ummöglich und sehr wichtig. Auch das ist aus unseren Spenden entstanden, die auch den Helferinnen nicht nur die benötigte finanzielle Unterstützung geben, sondern auch das Gefühl, nicht vergessen, nicht alleine gelassen zu sein in dieser Situation.

Es geht noch weiter. Die Helfer von Nadiia sind sehr vorsichtig im Umgang mit ihren Mitteln, möchten auf keinen Fall Geld verschwenden und erwerben präzise und vorsichtig, was unbedingt gebraucht wird. Das heißt: es ist noch immer etwas Geld da. Der Winter dauert noch an, der Krieg leider auch, sie können auf kommende Notfälle schnell reagieren. Auch dieses, mit ein wenig Flexibilität und Reaktionsfähigkeit ausgestattet zu sein, ist eine große Hilfe. Schauen Sie, schaut Ihr mal wieder hier auf unserer Homepage vorbei, es wird wohl auch noch einmal etwas zu berichten geben.

Einige Bilder haben wir eingefügt, viele sind es nicht. Wir möchten die Privatsphäre der betreffenden Menschen respektieren, deren Situation schwer genug ist, daher sind wir damit so zurückhaltend. Wir nehmen an, dass das auch in Eurem und Ihrem Sinne ist. Für Rückfragen steht aber weiterhin Sr. Mirjam gerne zur Verfügung. Auch falls jemandem noch eine Spendenbescheinigung fehlen sollte, bitte ich gerne um eine Rückfrage.
E-Mail: sr.mirjam@abtei-st-hildegard.de

Hier ist auch noch der Link zu dem Bericht über unseren großen Hilfstransport im Sommer: Unser Hilfstransport ist angekommen!