In jahrelanger mühevoller Arbeit hat der Binger Architekt i. R. Volkmar Berlin den genauen Standort und das Erscheinungsbild der Klosterkirche des ehemaligen Klosters Rupertsberg, das die heilige Hildegard 1150 gründete und das 1632 zerstört wurde, rekonstruiert und in eine anschauliche dreidimensionale Animation übertragen. Diese liefert nicht nur unzählige Darstellungsmöglichkeiten, sondern man kann mit ihr auch Bauteile, die zu verschiedenen Zeiten ausgeführt wurden, in Beziehung zueinander setzen.
Die wichtigsten Ergebnisse der Forschungsarbeit von Volkmar Berlin: die dreidimensionale Übertragung (2013/2016) des Aufmaßes der GDKE Mainz (1997) stimmt mit der bekannten Federzeichnung von Gerhard Schütz (1790) und der Bauforschung von Tina Schöbel, Heidelberg, (2016) wechselseitig überein. Alle vorhandenen Weinkeller-Gewölbe (Rupertsberger Gewölbekeller) auf dem Grundstück des ehemaligen Klosters liegen innerhalb und seitlich der Fundamente der ehemaligen Klosterkirche Rupertsberg. Der Bau der Weinkeller erfolgte nach der Säkularisation zu Beginn des 19. Jahrhunderts, d.h. ohne Beziehung zum ehemaligen Kloster und zu einer Zeit, da die Klosterkirchenruine oberirdisch nicht mehr existierte.
Das Klostergrundstück wurde zum großen Teil für den Bau der Eisenbahn (Mitte des 19. Jahrhunderts) abgetragen; die Restfläche wurde bis zu drei Meter aufgefüllt, unter anderem bedingt durch die nachträglich angelegten Weinkellergewölbe. Fünf Arkaden zeugen bis heute von der gewaltigen Basilika auf dem Rupertsberg. Diese überdauerten als Fragmente, waren später Bestandteil weiterer Umbauten und sind heute nur noch privat zu besichtigen (Villa Würth).
Wir freuen uns, Ihnen hier die Ergebnisse der Forschung im Einzelnen präsentieren zu können und danken Herrn Volkmar Berlin für seine wertvolle und wegweisende Arbeit.