21. Tafel Verzweiflung – Hoffnung

Verzweiflung

Vor dem Angesicht dieser Gestalt erschien wie ein brennender Schwefelberg, ähnlich auch an ihrer rechten und linken Seite stand wie ein gleicher Schwefelberg, der in die erwähnte Finsternis abstürzte, was ein großes Getöse verursachte … Und indem die Gestalt vollends in die Düsternisse untertauchte, rief sie aus:
Ich bin furchtbar erschrocken! Wer könnte mich trösten? Wer könnte mir beistehen, um dieser Katastrophe, die mich zermalmt, zu entreißen? Das Höllenfeuer ist aufgeloht rings um mich her, und Gottes Strafeifer warf mich weg in den Höllenschlund. Was bleibt übrig für mich, wenn nicht der Tod? Keine Freude im Guten habe ich und auch keinen Trost mehr in der Sünde. In der ganzen Schöpfung gibt es nichts Gutes mehr.

 

Hoffnung

Gott schuf ja Himmel und Erde und jedweden Wert, und er band selbst die Hölle in sein Geheiß. Alle Belohnung kommt von ihm allein, und jede Beurteilung des Bösen stammt von ihm. Warum also hältst du dir das Verderben schon vor, wo du noch gar nicht verurteilt bist? Die bösen Geister wollen Gott nicht, und auch du vertraust nicht auf ihn. Jedes Geschöpf kommt Gottes Gesetz entgegen, nur der Teufel lehnte es ab, weshalb er in die Hölle geworfen wurde, wo er nichts anderes vermag, als was der Macht der Hölle zusteht. Daher soll kein Mensch, der sich nach etwas Gutem sehnt, sich selbst sein Verderben vorhalten, denn Gott ist das höchste Gut, und er lässt keine gute Tat ohne ihren Lohn.

Ich aber sitze in guter Sehnsucht im Thron Gottes und in Glauben umarme ich all seine Werke. Alle gute Werke bringe ich zur Vollendung und ziehe so die ganze Welt an mich.