29. Tafel Begierde – Weltverachtung
Die siebte Gestalt glich bis zu den Beinen einem Weibe, dessen Waden und Füße jedoch von der erwähnten Finsternis so bedeckt waren, dass ich diese vor der Finsternis nicht sehen konnte. Ihr Haupt hatte sie nach Frauenart verhüllt und hatte ein weißes Gewand an. Sie sprach:
Ich habe ein großes Verlangen und einen gewaltigen Trieb, jedes Ding, das reich, ehrenhaft und schön ist, an mich zu ziehen. Jedes noch so kleine Geschenk, was zu geben und zu haben ist, möchte ich entgegennehmen, weil je mehr ich habe, um so mehr vermehrt sich mein Wissen. Mit schönen Ringen, prächtigen Armbändern und Ohrgehängen und mit anderen Schätzen werde ich richtig als weise erkannt und in den feinen Ursachen unterscheide ich alles richtig.
Du bist die schlimmste Schlinge, die du jene körperlichen Dinge einrichtest, die mit ihren verschiedenen Vermögen und Fähigkeiten dem fleischlichen Vergnügen dienen.
Ich aber sitze in der Gestalt des Heiligen Geistes und mache Runden im Rennwagen der Gebote Gottes, überall wandle ich auf seinen Wegen und rufe ihn als Vater an. Die fleischliche Lust des Eigenwillens strecke ich nieder und so offenbare ich mich überall. Und wenn ich mich schon mal von der Lust des Leibes beschwert fühle, so werde ich schnell durch die Gottesfurcht und durch das Feuerrad des Heiligen Geistes wieder wach … Denn wenn die Feuerflamme des Heiligen Geistes mich entfacht, verzehrt sie in mir alles Weltliche und so durcheile ich im himmlischen Wagen alles Göttliche.