7. Tafel Törichte Freude – Aufseufzen zu Gott

Törichte Freude

Die siebente Erscheinung hatte vom Scheitel bis zu den Lenden Menschengestalt, aber die Hände wie ein Affe. Von den Lenden abwärts sah sie aus wie eine Ziege. Ihre Füße steckten so tief in der erwähnten Finsternis, dass ich sie nicht mehr vollkommen erkennen konnte. Auch trug sie keinerlei Gewand, war vielmehr ganz und gar nackt. Und sie sprach:

In mir selbst finde ich das süße Leben und schön ist der Weg, den ich wandle … Ich weiß genau, was ich von diesem Dasein zu halten habe. Und ich begehre nichts weiter, als mein Leben zu leben!

 

 

Aufseufzen zu Gott

Du nacktes Ding da, warum wirst du nicht schamrot, da du das blinde und stumme Dahinvegetieren schon für das wirkliche Leben hältst?

Ich aber weiß nur zu wohl, dass alles weltliche Leben dahindorrt wie Heu. Daher zieht meine Sehnsucht auf ein anderes Sein, das nie zu Ende geht. Ich ziehe die himmlische Harmonie an mich und in ihr alle Wonne der Engel und der Geister. An ihnen kann ich nicht satt werden, da ich in ihrer Gemeinschaft bin und ich scheide nie mehr von ihnen.