Unsere Abtei als Pilotprojekt der Nationalen Projekte des Städtebaus

Am 10. Juli 2024 erreichte uns die positive Nachricht: Die Abtei St. Hildegard ist eines von 17 ausgewählten Projekten des Förderprogramms Nationale Projekte des Städtebaus des Bundesbauministerium. Es gingen über 100 Bewerbungen aus dem ganzen Bundesgebiet ein. Umso größer ist die Freude und die Dankbarkeit, dass wir ausgewählt wurden.

Aufgrund der kleiner werdenden Konvente und vielfältiger gesellschaftlicher und kirchlicher Umbrüche müssen sich Klöster und Abteien aktuell neu aufstellen. So auch wir. Durch die programmatische Erweiterung und das Ermöglichen von Mitnutzungen wird mit Hilfe der Bundesförderung nun ein wichtiger Schritt für die Zukunftssicherung unserer Abtei getan. Das Vorhaben hat bundesweiten Modellcharakter für den Umgang mit und die Weiterentwicklung von Klöstern.

Aktuell leben in unserer Abtei 35 Schwestern, die eine bunte lebendige Gemeinschaft mit sehr unterschiedlichen Charakteren, Temperamenten, vielseitigen Begabungen und Qualifikationen bilden. Schon jetzt sind wir ein Mehrgenerationenhaus, eine Lebens-, Glaubens- und Gebetsgemeinschaft, die nach der Regel des heiligen Benedikt lebt. Unsere Bereitschaft, künftig offen zu sein für Mitnutzungen eröffnet ein bisher unentdecktes Innovationspotenzial. Zum einen besteht damit die Chance, unsere jahrhundertealte Lebensweise an die moderne Gesellschaft weiterzugeben. Zum anderen wird in unserem Zukunftsproztess wegweisend vielleicht auch für andere Klöster gezeigt, wie sich eine geschützte, konzentrierte Klausur in einem Denkmal realisieren lässt und wie mit minimal-invasiven Eingriffen unser großes Abteigebäude behutsam, energie- und kostensparend für die Zukunft vorbereitet werden kann.

Das Bundesprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“ mobilisiert nun 3 Mio. EUR, um ein Gesamtkonzept für unsere Abtei zu entwickeln und die ersten Bausteine einer ressourcenschonenden Transformation umzusetzen. Ziel ist es, die Gemeinschaft als lebendiges Zentrum für Kultur & Spiritualität im Rheingau zu erhalten.

Die Antragstellung für die Fördermittel ging von der Stadt Rüdesheim aus und wurde von der Stadtverordnetenversammlung mit sehr großer Mehrheit begrüßt. Tatkräftig unterstützt wurden wir durch den Landrat des Rheingau-Taunus-Kreises, Herrn Sandro Zehner, die Bürgermeister der Anrainer-Städte und -Gemeinden sowie durch die Bundestagsabgeordneten von SPD, CDU, FDP und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. Frau Ulrike Rose und Frau Paula Oster vom Büro kulturräume gestalten begleiten uns fachkundig und mit großem Engagament auf dem Weg der Transformation.