Schauend von fern,

gewahr’ ich Gottes Macht, die kommt

– Wolkendunkel bedeckt die ganze Erde –

Eilt ihm entgegen…

Diese vier kurzen Zeilen entstammen einem Adventslied aus den frühen Anfängen des Christentums, das wir traditionsgemäß am Vorabend des Ersten Advent in den Vigilien singen. So alt es auch ist, so sehr kann es auch uns heute ganz tief aus dem Herzen sprechen.

„Schauend von fern“  – Sehnsucht und Verheißung liegt in diesen Worten. Kennen wir nicht auch Situationen, in denen wir lernen mussten und müssen, mit einer nur geahnten, letztlich aber unerfüllten Sehnsucht zu leben? Der Advent ist eine Zeit, in der uns unsere Sehnsucht nach erfülltem Leben, nach Licht, Wärme und Geborgenheit ganz besonders bewusst wird.

„…Gewahr’ ich Gottes Macht, die kommt“ – in diesem Vers leuchtet der Psalm 80 auf mit seinem Ruf: „Wecke auf deine Macht; komm und erlöse uns“. Es ist der immer neue Ruf der Menschen nach Erlösung, nach Rettung und nach Heil. Es ist aber noch mehr: es ist der Schrei eines gläubig Vertrauenden, eines Menschen, der im Tiefsten weiß, dass Gott da ist, und dass er die Macht hat, unser Schicksal zu wenden.

„Wolkendunkel bedeckt die ganze Erde“. Was mag der Dichter dieses Textes hier vor seinem inneren Auge gesehen haben? Welche Dunkelheiten mag er gemeint haben? Die in seinem eigenen Herzen oder die in der nahen und weiten Welt? Jedem mag hier ganz Persönliches in den Sinn kommen. Auch dies gehört zur Grundstimmung des adventlichen Menschen, der sich aus dunkler Schwere heraus in das Licht der Hoffnung und des neuen Anfangs erhebt. Ist uns dieser Vers nicht aus dem Herzen gesprochen, gerade in einer Zeit, in der das Dunkel Überhand zu nehmen scheint und wir manchmal nur gegen alle Hoffnung hoffen?

„Eilt ihm entgegen“ – wem? Der Ankunft Gottes mitten hinein in unsere Welt. Die Kerzen sind dabei zum Sinnbild für adventliches Warten und Ausschauhalten geworden, für die Wachsamkeit und Bereitschaft. Wir könnten uns fragen: Warten wir eigentlich noch? Sind wir eigentlich bereit für die Ankunft Gottes – auch im eigenen Herzen? Dies ist ja das unterscheidend Christliche: dass dieser Gott Mensch geworden und uns so nahe gekommen ist, dass wir ihm ganz persönlich begegnen können. Versuchen wir doch in diesen Tagen des Advent wieder neu, sein Kommen durch die Intensität unserer Liebe, durch die Stärke unseres Glaubens und durch das Licht unserer Hoffnung zu erfahren und weiter zu schenken.

Wir wünschen Ihnen einen gesegneten Advent.

 

Sr. Philippa Rath OSB

Jemand muß zuhause sein, Herr,
wenn du kommst.
Jemand muß dich erwarten
unten am Fluß
vor der Stadt.

Jemand muß dich erwarten
oberhalb Rüdesheims und Eibingens
zwischen den Weinbergen, so könnten wir es umdichten.

Zuhause sein

Die Abtei ist unser Zuhause. Wir sind dort zuhause, weil jede von uns sich von Gott hierhin gerufen weiß, in Gemeinschaft zu beten und zu arbeiten. Aber die Abtei soll nicht nur für uns Schwestern ein Zuhause sein. Deshalb ist es ein Glück für uns, wenn ich Gäste an der Pforte erlebe, die öfter zu einem Gastaufenthalt kommen und sagen: „Jetzt bin ich wieder zu Hause.“ Oder bei der Verabschiedung: „Ich fühlte mich hier wirklich zuhause.“ Es ist schön ein Zuhause zu haben- wie viele Menschen haben es nicht!- und es ist schön zu hören, daß sich Menschen bei uns angenommen fühlen. Weiterlesen

Klosterladen  und Klostercafé laden für den 22. und 23. November ab 14.00 Uhr herzlich zum Start in die schönste Zeit des Jahres ein.

An dem Wochenende stehen die Kinder im Mittelpunkt:

– Vorlesegeschichten für die Kleinen

– Frische Crêpes, Kakao und Kinderpunsch

– Kinderschminken

Wo? Alles im Kunstkeller

Kosten: € 10 je Kind für den Nachmittag

 

Beschäftigungsprogramm für die Eltern:

– Frische Crêpes und Glühwein aus dem Klosterweingut

– Kleiner Adventsmarkt mit hausgemachten Leckereien und kleinen Geschenkideen

Glühshopping im Klosterladen

HERZLICH WILLKOMMEN !

 

 

 

 

 

Wie alljährlich, so feiern wir auch in diesem Jahr zusammen mit der Pfarrgemeinde St. Hildegard Eibingen am 17. September das Hildegardisfest.

PROGRAMM

 8.00 Uhr: Choralhochamt in der Abteikirche St. Hildegard

10.00 Uhr: Feierliches Pontifikalamt mit Bischof Dr. Michael Gerber, Fulda, auf dem Kirchplatz der Wallfahrtskirche Eibingen, Marienthalerstrasse 3

12.00 Uhr: Reliquienverehrung in der Wallfahrtskirche

15.00 Uhr: Reliquienfeier mit Prozession – Festansprache: Frau Renata Kiworr-Ruppenthal, Ökumenischer Hospizdienst Rheingau

                     Begleitende Kinderkatechese

17.30 Uhr: Hildegardis-Vesper in der Abteikirche

 

Für das leibliche Wohl der Pilgerinnen und Pilger ist bestens gesorgt: unser Klostercafé ist ab 9.30 Uhr geöffnet; ein gastronomisches Angebot gibt es auch im Pfarrhof der Wallfahrtskirche Eibingen. Der Klosterladen der Abtei ist ganztags geöffnet.

Wir heißen alle Hildegard-Verehrerinnen und -freunde herzlich willkommen!

 

 

 

 

 

 

Hildegard-Lied

Ave, St. Hildegardis, du heilge hehre Frau!
Aus hohen Himmelshallen auf uns herniederschau!
Erfleh uns Gottes Gnad,
dass unbeirrt wir wallen des Heiles rechten Pfad.

Aus edlem Stamm entsprossen, bist du der Welt entflohn
und gingst den Weg, den schmalen, der führt zu Gottes Sohn.
Da du ein Kind noch zart, ließ er sein Licht schon strahlen,
dir heilge Hildegard. Weiterlesen

 Die Benediktinerinnenabtei St. Hildegard ist ein aktives Frauenkloster mit 34 Schwestern. Das Kloster hat seinen Sitz in den Weinbergen, hoch über der Stadt Rüdesheim am Rhein
(mehr unter www.abtei-st-hildegard.de). 

Unsere Klosterküche versorgt sowohl die Schwestern der Abtei St. Hildegard sowie unsere Gäste im Gästehaus und unser Klostercafé.

Für die Unterstützung in unserer Klosterküche sucht die Abtei zum nächstmöglichen Zeitpunkt 

3 Mithilfen in der Klosterküche (m/w/d)

Ihre Hauptaufgabe besteht in der Zuarbeit zur Herstellung unserer Mahlzeiten, allgemeinen hauswirtschaftlichen Arbeiten, Etikettieren von Produkten für den Verkauf im Klosterladen, und Unterstützung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Küche bei Sonderaktionen z.B. Backen von Klosterstollen.

Sie sind freundlich, kommunikativ und den Menschen zugewandt. Sie haben Freude an der Vorbereitung und Zubereitung von Speisen und Arbeiten in der Küche aller Art.  Außerdem sind Sie bereit, auch an Wochenenden zu arbeiten.

Wir bieten Ihnen ein interessantes Aufgabengebiet an einem nicht alltäglichen Arbeitsort und eine den Grundsätzen der benediktinischen Regel entsprechenden Arbeitsatmosphäre.
Die Beschäftigung erfolgt im Rahmen eines Minijobs (auf 538,00 € – Basis) mit 10 Stunden pro Woche. Hinzu kommen weitere tarifliche Leistungen auf der Grundlage der Arbeitsvertragsordnung des Bistums Limburg entsprechend TVöD (VKA).

Haben wir Sie neugierig gemacht? Dann freuen wir uns auf Ihre Bewerbung. Diese richten Sie bitte per Email mit den üblichen Unterlagen an: geschaeftsfuehrung@abtei-st-hildegard.de.

Bei Fragen zur Tätigkeit wenden Sie sich bitte an Herrn Korn: kueche@abtei-st-hildegard.de oder Tel. 06722/ 499125. 

 Die Benediktinerinnenabtei St. Hildegard ist ein aktives Frauenkloster mit 35 Schwestern. Das Kloster hat seinen Sitz in den Weinbergen, hoch über der Stadt Rüdesheim am Rhein (mehr unter www.abtei-st-hildegard.de). 

Die Schwestern der Abtei St. Hildegard versorgen – mit Unterstützung – ihre alten und kranken Mitschwestern innerhalb der Abtei selbst. 

Für die Sicherung der pflegerischen Versorgung sucht die Abtei zum nächstmöglichen Zeitpunkt einen/eine 

Altenbetreuung (m/w/d) 

Ihre Hauptaufgabe besteht in der Betreuung unserer alten und pflegbedürftigen Mitschwestern. Hierzu zählen z.B. die Hilfe und Unterstützung bei den Mahlzeiten, aber auch hauswirtschaftliche Arbeiten wie Reinigungsarbeiten und Wäscherei. In Zusammenarbeit mit unseren Mitarbeiterinnen sorgen Sie für ein guten soziales Umfeld für unsere kranken Mitschwestern. 

Sie sind freundlich, kommunikativ und den Menschen zugewandt. Eine Stärke von Ihnen ist das Zuhören. Sie haben Einfühlungsvermögen gegenüber den zu Betreuenden und dem Konvent angehörigen Schwestern. Außerdem sind Sie bereit, hauptsächlich abends, in der Zeit zwischen 17:00 Uhr und 20:00 Uhr sowie auch an Wochenenden zu arbeiten. 

Wir bieten Ihnen ein interessantes Aufgabengebiet an einem nicht alltäglichen Arbeitsort und eine den Grundsätzen der benediktinischen Regel entsprechenden Arbeitsatmosphäre. Die Beschäftigung erfolgt im Rahmen eines Minijobs (auf 538,00 € – Basis) mit 10 Stunden pro Woche. Hinzu kommen weitere tarifliche Leistungen auf der Grundlage der Arbeitsvertragsordnung des Bistums Limburg entsprechend TVöD (VKA). 

Haben wir Sie neugierig gemacht? Dann freuen wir uns auf Ihre Bewerbung. Diese richten Sie bitte per Email mit den üblichen Unterlagen an: geschaeftsfuehrung@abtei-st-hildegard.de. 

Bei Fragen zur Tätigkeit wenden Sie sich bitte an Schwester Raphaela: krankenabteilung@abtei-st-hildegard.de oder Tel. 06722/ 499147. 

Stellenausschreibung Minijob

Sommerzeit, Urlaubszeit, Zeit für Muße und Entspannung, vielleicht auch Zeit zum Sich-Gewahr-werden, zur Suche nach den eigenen Wurzeln und nach der eigenen Identität. Wir möchten Ihnen eine vielleicht etwas ungewöhnliche Ferienbeschäftigung empfehlen: das Sich-Erinnern. Das Wort „Erinnern“, „Erinnerung“ kommt vom „Inneren“, d.h. es hat zutiefst mit uns selbst zu tun. Erinnerungen sind ein Teil unserer selbst. Unser Gedächtnis ist dabei so etwas wie ein lebendiger Speicher – wie er genau funktioniert, das weiß die Wissenschaft bis heute kaum. Durch Anstöße, seien es Bilder, Worte oder bestimmte Reize, kann der Speicher, der vielfach auf unbewusste Weise wirkt, aktiviert werden. Eine wichtige Rolle spielen dabei unter anderem unsere fünf Sinne. Sie sind sozusagen Gedächtnisträger und können gerade in Zeiten der Entspannung und der Ferien neu geschärft werden Wir sehen ein bestimmtes Bild, ein Gesicht, eine Landschaft – und erinnern uns. Wir hören einen bestimmten Ton, eine Melodie, ein Lied – und erinnern uns. Wir nehmen einen bestimmten Geruch oder Duft wahr – und erinnern uns. Wir erfühlen oder ertasten eine bestimmte Oberfläche, einen Stoff, eine Form – und erinnern uns. Wir schmecken einen bestimmten Geschmack, eine Nuance in einem Gericht oder einem Getränk – und erinnern uns. Was ist das, was sich da in unserem Herzen und in unserer Seele abspielt? Scheinbar längst Vergessenes kommt mit einem mal wieder an die Oberfläche, und wir erinnern uns unserer Gedanken, Gefühle und Empfindungen von einst. In der zeitlichen Entfernung können wir diese ordnen und bewerten und damit bekommen sie eine ganz neue Bedeutung – auch für unser Leben heute. Die Erinnerung stiftet also meine Identität, sie lässt mich zu dem werden, der ich bin. Das gilt für den einzelnen ebenso wie für Familien und Gemeinschaften, für Völker und Kulturen, für Epochen und Generationen. Deshalb ist das Austauschen von Erinnerungen so wichtig und notwendig – sei es in der Familie oder im Freundeskreis, sei es in der Gesellschaft als ganzer oder sei es in meinem ganz persönlichen Umfeld. Nutzen wir die Zeit des Urlaubs vielleicht in Ruhe auch einmal zu einem erinnernden Gespräch – mit uns selbst, mit anderen und vielleicht auch mit Gott. Denn auch Religion hat etwas mit Erinnerung, mit erinnerter Geschichte zu tun: mit der Geschichte Gottes mit uns Menschen. Es lohnt sich, diese Geschichte wieder neu zu entdecken. Und so ganz nebenbei finden wir damit auch uns selbst.

Einen schönen Urlaub wünschen wir Ihnen!

 

Am 10. Juli 2024 erreichte uns die positive Nachricht: Die Abtei St. Hildegard ist eines von 17 ausgewählten Projekten des Förderprogramms Nationale Projekte des Städtebaus des Bundesbauministerium. Es gingen über 100 Bewerbungen aus dem ganzen Bundesgebiet ein. Umso größer ist die Freude und die Dankbarkeit, dass wir ausgewählt wurden.

Aufgrund der kleiner werdenden Konvente und vielfältiger gesellschaftlicher und kirchlicher Umbrüche müssen sich Klöster und Abteien aktuell neu aufstellen. So auch wir. Durch die programmatische Erweiterung und das Ermöglichen von Mitnutzungen wird mit Hilfe der Bundesförderung nun ein wichtiger Schritt für die Zukunftssicherung unserer Abtei getan. Das Vorhaben hat bundesweiten Modellcharakter für den Umgang mit und die Weiterentwicklung von Klöstern.

Aktuell leben in unserer Abtei 35 Schwestern, die eine bunte lebendige Gemeinschaft mit sehr unterschiedlichen Charakteren, Temperamenten, vielseitigen Begabungen und Qualifikationen bilden. Schon jetzt sind wir ein Mehrgenerationenhaus, eine Lebens-, Glaubens- und Gebetsgemeinschaft, die nach der Regel des heiligen Benedikt lebt. Unsere Bereitschaft, künftig offen zu sein für Mitnutzungen eröffnet ein bisher unentdecktes Innovationspotenzial. Zum einen besteht damit die Chance, unsere jahrhundertealte Lebensweise an die moderne Gesellschaft weiterzugeben. Zum anderen wird in unserem Zukunftsproztess wegweisend vielleicht auch für andere Klöster gezeigt, wie sich eine geschützte, konzentrierte Klausur in einem Denkmal realisieren lässt und wie mit minimal-invasiven Eingriffen unser großes Abteigebäude behutsam, energie- und kostensparend für die Zukunft vorbereitet werden kann.

Das Bundesprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“ mobilisiert nun 3 Mio. EUR, um ein Gesamtkonzept für unsere Abtei zu entwickeln und die ersten Bausteine einer ressourcenschonenden Transformation umzusetzen. Ziel ist es, die Gemeinschaft als lebendiges Zentrum für Kultur & Spiritualität im Rheingau zu erhalten.

Die Antragstellung für die Fördermittel ging von der Stadt Rüdesheim aus und wurde von der Stadtverordnetenversammlung mit sehr großer Mehrheit begrüßt. Tatkräftig unterstützt wurden wir durch den Landrat des Rheingau-Taunus-Kreises, Herrn Sandro Zehner, die Bürgermeister der Anrainer-Städte und -Gemeinden sowie durch die Bundestagsabgeordneten von SPD, CDU, FDP und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. Frau Ulrike Rose und Frau Paula Oster vom Büro kulturräume gestalten begleiten uns fachkundig und mit großem Engagament auf dem Weg der Transformation.