Feierliche Profess unserer
Sr. Raphaela Brüggenthies OSB

Am 11. Juli 2014 – dem Fest unseres heiligen Vaters Benediktus – hat unsere

Schwester Raphaela Brüggenthies OSB

ihre Feierliche Profess abgelegt und die Monastische Weihe empfangen.

In Dankbarkeit und Freude blicken wir auf den schönen Tag zurück und empfehlen unsere neue Mitschwester auch weiterhin Ihrem Gebet. Als Professspruch, der sie auf ihrem monastischen Lebensweg begleiten wird, hat Sr. Raphaela ein Wort aus dem Buch des Propheten Jesaja gewählt: “ Ego dilexi te – Weil ich dich liebe“. Er ist dem 43. Kapitel entnommen, wo es heißt:

„Weil du in meinen Augen teuer und wertvoll bist und weil ich dich liebe, gebe ich für dich ganze Länder und für dein Leben ganze Völker. Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir.“ (Jes 43,4f.)

Professritus von Schwester Raphaela Brüggenthies

Professritus von Schwester Raphaela Brüggenthies PDF downlaod

 

Zu Beginn der liturgischen Feier in unserer Abteikirche wurde der versammelten Familie, den Verwandten und Freunden unserer Sr. Raphaela der Ablauf des Ritus mit folgenden Worten erklärt:

Liebe Festgemeinde und alle, die Sie hier versammelt sind!

Wir möchten Sie herzlich willkommen heißen am heutigen Tag, an dem unsere Schwester sich in der Profess endgültig an Gott und unsere Gemeinschaft bindet. Wir freuen uns, dass Sie gekommen sind, um mit uns zu feiern und Zeugen dieser Bindung in der Feierlichen Profess und Monastischen Weihe zu sein. Die Eucharistiefeier bildet den Höhepunkt im liturgischen Tagesablauf einer klösterlichen Gemeinschaft. Deshalb findet die Feier der Profess, bei der unsere Mitschwester auf den Ruf Gottes mit ihrem Ja antwortet, innerhalb der Heiligen Messe statt.

Der Akt der Profess wird mit dem Hymnus „Veni creator spiritus“ eröffnet, in dem wir um den Beistand des Heiligen Geistes für die Profitentin bitten, in dem Wissen darum, dass man ein Leben im Kloster nicht aus eigener Kraft führen kann – wie ja auch ein Leben in Ehe und Familie nicht ohne den Beistand des Heiligen Geistes gelingen kann.

Danach legt die Profitentin vor der Äbtissin und dem Konvent drei Gelübde ab: im Gelübde der Beständigkeit verspricht sie, bei Christus im Kloster auszuharren bis zum Tod. Durch das Gelübde der Umkehr übernimmt sie die Verpflichtung, sich stets neu auf Gott auszurichten und ihr ganzes Leben von Christus her prägen zu lassen. Im Gelübde des Gehorsams zeigt sie ihre Bereitschaft, im Glauben auf den Willen Gottes zu hören und ihn im täglichen Tun umzusetzen.

Nachdem alle Anwesenden in der Allerheiligenlitanei die Hilfe Gottes angerufen haben, unterschreibt die Profitentin ihre Professurkunde, liest sie laut vor, legt sie auf den Altar, küsst den Altar und besiegelt damit ihren Entschluss für ein Leben unter der Führung des Evangeliums. Im Gesang des „Suscipe“, des „Nimm mich auf, Herr, nach deinem Wort, und ich werde leben, und lass mich in meiner Hoffnung niemals scheitern“, dem benediktinischen Professgebet aus Psalm 118/ 119, bringt sie ihre Hoffnung zum Ausdruck, dass Gott ihre Zukunft in seine Hand nehmen wird.

Danach schließt sich die Monastische Weihe an, in der die Kirche als Volk Gottes die Profess unserer Mitschwester bestätigt und besiegelt. Ein Bischof oder ein Abt spricht als Vertreter der gesamten Kirche Gottes das große Weihegebet und überreicht der Profitentin die Insignien, die Zeichen für das monastische Leben in einem benediktinischen Frauenkloster: Die Kukulle, das liturgische Gewand aller, die unter der Regel des hl. Benedikt leben; den Schleier und den Ring als besondere Zeichen der Bindung an Christus, und schließlich das Stundenbuch der Kirche als Zeichen dafür, dass die Schwester gemäß der Benediktsregel dem Gottesdienst nichts vorziehen soll.

Danach setzt sich die Eucharistiefeier in der normalen Reihenfolge fort. Nach dem feierlichen Schlusssegen übergibt der Bischof oder der Abt, der die Weihe erteilt hat, den Professbrief der Äbtissin. Dann zieht der Konvent in den sogenannten Kapitelsaal, wo die Neuprofesse als neues Mitglied der Gemeinschaft von allen Schwestern begrüßt wird.