1. Tafel Liebe zur Welt – Himmlische Liebe
Die erste Gestalt sah aus wie ein Mensch, war aber schwarz wie ein Mohr. Ganz nackt stand sie da. Mit ihren Armen und Beinen hielt sie einen Baum unterhalb seines Astwerks umklammert, aus dem die schönsten Blüten hervorsprossen. Mit seinen Händen griff sie nun hinein in die Blüten, riss sie herunter und sprach:
Wieso sollte ich hinwelken, wo ich doch vor grünender Lebenskraft strotze? … Solang ich noch dieser Welt Schönheit genießen kann, will ich sie mit Wonne umfangen.
Kaum hatte die Gestalt diese Worte geendet, da verdorrte der Baum bis auf die Wurzeln. Er stürzte in die Finsternis und riß die ganze Erscheinung mit sich in die Tiefe.
Du bist wohl ganz verrückt, wenn du glaubst, in einem Funken der Asche schon das volle Leben besitzen zu können! Du jedenfalls suchst nicht das wahre Leben, das in seiner Jugendschöne nimmermehr welkt und das sich selbst in der Reife des Alters nicht erschöpft.
Ich aber bin eine Säule himmlischer Harmonie und alle Freude des Lebens liegt mir im Sinn … Ich bin allen Tugenden ein Spiegel, in dem jeder Gläubiger sich sorgfältig betrachtet.