34. Tafel Geiz – Genügsamkeit

Geiz
Die vierte Erscheinung erschien in der Gestalt eines Menschen, dem jedoch die Kopfhaare fehlten und der dafür einen Ziegenbart trug … In der Nähe stand weiterhin ein Baum, der mit seinen Wurzeln in der Hölle verankert war und als Früchte Äpfel aus Pech und Schwefel trug. Diesen Baum schaute unser Mann voller Leidenschaft an, er raffte mit dem Mund seine Früchte und verschlug sie in höchster Gier … Und er sprach:

Ich raffe alles an mich und sammele alles in meinen Schoß. Je mehr ich zusammenbekomme, um so mehr besitze ich.

 

 

Genügsamkeit

Wie ein Wolf lauerst du auf Beute, und das Eigentum der anderen verschlingst du wie ein Geier.

Ich aber, ich sitze über den Sternen, weil mir alle Gottesgaben genügen. Ich freue mich an der süßen Musik der Pauken, da ich mein Vertrauen auf Ihn setze. Ich küsse die Sonne, wenn ich Ihn frohlockend beisitze; den Mond umarme ich, wenn ich Ihn in Liebe halte, weil mir das reicht, was sie auf dieser Welt wachsen lassen. Und wozu sollte ich mir mehr wünschen als ich brauche? Weil ich Barmherzigkeit für alles aufbringe, ist mein Gewand aus weißer Seide, und weil ich milde gesonnen bin, wo es um die Lebensbedürfnisse geht, ist mein Kleid mit kostbaren Edelsteinen geschmückt. Daher wohne ich im Palast des Königs. Und es fehlt mir an nichts, was nur mein Herz begehrt. Am Gastmahl des Königs nehme ich teil, da ich des Königs Tochter bin.