trotzdem_Flyer download

Trotzdem

  • Sind Sie aus der Kirche ausgetreten und trotzdem gläubige Christen geblieben?
  • Sind Sie auf Distanz zur Kirche gegangen und trotzdem Suchende?
  • Sind Sie von der Institution oder einzelnen Vertretern verletzt worden und wollen trotzdem nicht aufgeben?
  • Haben Sie vielleicht ihren Glauben gänzlich  verloren, sind aber trotzdem auf der Suche nach Sinn? 

Dann seien Sie uns herzlich willkommen!

Wir Schwestern von der Abtei St. Hildegard möchten Ihnen einen Raum bieten, wo sie mit Gleichgesinnten zusammentreffen können, wo Sie sich Ihre Sorgen, Ihre Enttäuschungen und Ihren Frust frei von der Seele reden können, wo Ihnen jemand vorurteilsfrei zuhört, wo Sie sich geschwisterlich angenommen fühlen dürfen, und wo sich für Sie vielleicht neue Perspektiven eröffnen.

Wir laden Sie ein: zu Zeiten des Austauschs, zu Zeiten der Stille, zu Zeiten für alles Mögliche, vielleicht auch für  Gebet. 

Ihre Sr. Petra Knauer und Sr. Philippa Rath

Unser nächstes Treffen: Freitag, 05. Dezember 2025,  um 15.00 Uhr an der Klosterpforte der  Abtei St. Hildegard, 65385 Rüdesheim am Rhein.

Ab Januar 2026 treffen wir uns immer am 1. Freitag im Monat um 15.00 Uhr an der Klosterpforte.

Anmeldung bitte direkt bei sr.petra@abtei-st-hildegard.de oder sr.philippa@abtei-st-hildegard.de

Nach fast einem Jahr Bauzeit konnten wir am 30. September endlich unseren neuen Aufzug einweihen. Auf diesen Moment haben Generationen von Mitschwestern seit 125 Jahgren gewartet. Der Bau war höchst kompliziert, da mehrere Gewölbe durchbrochen werden mussten, was höchste Vorsicht und große Präzision erforderte. Der Aufzug verbindet nun Kellergeschoss, Erdgeschoss und Obergeschoss und hat seinen Standort genau in der Mitte unseres Abteigebäudes. In einem kleinen Festakt dankten wir dem Architekten sowie allen beteiligten Firmen und vor allem unserer Sr. Klara Antons, die den Bau von der ersten bis zur letzten Minute kompetent und akribisch beaufsichtigt hat.

Feier anlässlich des 125-jährigen Jubiläums der Grundsteinlegung unserer Abtei am Samstag, 5. Juli 2025

Wir möchten diesen Festtag gerne mit Ihnen, unseren Verwandten, Freunden und Nachbarn und allen Mitbürgerinnen und Mitbürgern feiern.

Programm:

Musikalische Einstimmung

14.30 Uhr: Begrüßung durch Äbtissin Katharina Drouvé

14.45 Uhr: Festvortrag von Sr. Dr. Klara Antons zum Thema:

„Grundsteinlegung. Raum für die Ewigkeit“

Grußworte

ca. 16.00 Uhr: Empfang und Möglichkeit zur Begegnung

17.30 Uhr: Vesper in der Abteikirche

 

Seien Sie uns herzlich willkommen. Wir freuen uns, Sie möglichst zahlreich begrüßen zu dürfen

 

„Eine Schatzkammer unerschöpflicher Gnaden“

 Es war ein langer und steiniger Weg bis hin zum Bau der heutigen Abtei St. Hildegard. Viele Hindernisse mussten im Vorfeld umschifft werden bis endlich am 2. Juli 1900 der Grundstein gelegt werden konnte. Auch damals war eine Klosterneugründung keineswegs selbstverständlich und nicht wenige fragten nach dem Sinn eines solchen Unternehmens. Umso größer waren dann die Freude und dankbare Anteilnahme der Bevölkerung an jenem historischen Montag im Jahr 1900 …

125 Jahre Grundsteinlegung der Abtei St. Hildegard. Lang ist es her und die Zeiten haben sich geändert, ist vielleicht der erste Gedanke. Doch sind die Zeiten wirklich so anders?

Über den 2. Juli 1900 berichten erstaunlich viele Quellen. Vier Artikel in der Rheinischen Volkszeitung, einer in Bohemia, der deutschen Zeitung in Prag, eine ausführliche Berichterstattung mit dem Wortlaut der Ansprachen, der Predigt in der Pfarrkirche und der Festrede am Bauplatz, in den Benediktus-Stimmen, einer in Prag herausgegebenen benediktinischen Zeitschrift, und nicht zuletzt in Briefen, von denen einer besonders heraussticht.

Es ist der Brief einer jungen Frau, Katharina Huschke, die als Lehrerin in Limburg den früheren Sekretär von Bischof Blum kennenlernte. Matthias Höhler, später Domkapitular, war mit Bischof Blum während des Kulturkampfes beim Fürsten Löwenstein auf Schloss Haid in Böhmen im Exil und erlebte dort die Entstehung der Idee einer Neugründung in Eibingen hautnah mit. So eng mit der Aufbruchsstimmung des Bischofs und des Fürsten verbunden, konnte er Katharina und eine weitere junge Frau, Maria Saling, begeistern, in die Abtei Solesmes in Frankreich einzutreten, die sich bereit erklärt hatte, deutsche Ordensanwärterinnen für die Neugründung auszubilden. Bevor sie 1893 dort eintrat, fuhr Katharina sogar nach Eibingen, um sich den Ort, der für die Klostergründung vorgesehen war anzusehen, einen Hang mit Weinbergen oberhalb des alten Klosters. Familiäre Gründe zwangen Katharina im gleichen Jahr noch nach Hause zurückzukehren, aber ihren Klostertraum begrub sie deswegen nicht. Nach dem Tod ihrer Eltern startete sie einen zweiten Anlauf in der Abtei St. Gabriel, auf die inzwischen die Gründung übergegangen war.

 

 

 

Katharina Huschke, Foto um 1900 (Archiv Abtei St. Hildegard)

 

 

 

 

Auch die Bauplanung der neuen Abtei brauchte viel länger als zunächst gedacht. Nachdem die Eibinger und Rüdesheimer Bürger sich beim Verkauf von Grundstücken für die Zahnradbahn übervorteilt gefühlt hatten, war es für den Fürsten fast unmöglich, eine genügend große Grundstücksfläche für die Neugründung zu erwerben. Der Plan, das alte Kloster wieder zu besiedeln wurde als undurchführbar fallengelassen und eine Fläche oberhalb von Eibingen erworben.

 

 

Bis 1893 für das Kloster erworbene Grundstücke. Brief von Matthias Höhler an Katharina Huschke. (Archiv Abtei St. Hildegard)

 

 

 

 

Nach dem plötzlichen Tod der Tochter des Fürsten Löwenstein, die als Gründungsäbtissin für Eibingen vorgesehen war, verschob sich die Gründung aufs Neue. Auch erschien eine französische Gründung so kurz nach dem Deutsch-Französischen Krieg unangebracht und es musste ein neues Gründungskloster gesucht werden. Dieses fand sich schließlich in der selbst erst 1889 gegründeten Abtei St. Gabriel in Prag, die zur damals im Aufschwung stehenden Reform-Kongregation der Benediktiner von Beuron gehörte.

Bevor nun Katharina im August 1900 in Prag eintrat, kam sie mit ihrer Schwester und einer Freundin zur Grundsteinlegung nach Eibingen und konnte so als einzige den Nonnen, die fünf Jahre später in die neue Abtei einzogen, als Augenzeugin von der Grundsteinlegung erzählen.

Am Morgen des 2. Juli 1900, einem Montag, fand in der alten Abteikirche ein Gottesdienst statt, in dem Johannes Ibach, Dekan aus Villmar, früherer Zentrums-Abgeordneter und „katholischer Wortführer“, predigte: „Wir begehen die für unsere Zeit seltene Feier der Grundsteinlegung eines Klosters.“ Auch damals war es also nicht selbstverständlich, ein Kloster zu gründen. Ibach rühmte zunächst die Eibinger Pfarrer Schneider und Schmelzeis, die sich um die Erforschung der Hildegardreliquien bemüht hatten, und nannte dann als Beweis der Echtheit die Anerkennung durch die Seherin Anna Katharina Emmerich. Weiter fragt er, was wieder erstaunlich heutig klingt: „Was braucht unsere Zeit mehr als geheiligte Stätten, worin das Lob des Herrn nicht verstummt und das beständige Gebet die Erde mit dem Himmel verbindet und die Erde befruchtet?“ Er versteht das Kloster als Energiequelle „für unserer so ganz in das Materielle versunkene Zeit, die allen Sinn und Geschmack für die Güter einer höheren Welt verloren hat.“ Wir nennen das heute „Andersorte“; Orte, die einladen, nach dem „Es muss doch mehr geben“ zu suchen.

Alle Berichte beschreiben dann eine sehr große Prozession „bei hundert Priestern und Tausende aus der Umgebung“, die zum Ort der Grundsteinlegung zog, die durch den Erzabt von Beuron, Placidus Wolter, vorgenommen wurde, da Bischof Dominikus Willi von Limburg plötzlich an Gallenkrämpfen erkrankt war. Als Grundstein war ein übrig gebliebener Stein vom Kaiseraltar aus Maria Laach geschickt worden, 40 x 40 x 30 cm groß; es wurde der Text der Gründungsurkunde verlesen, der die Stifter und alle am Bau Beteiligten benennt, und ähnlich endet wie die Predigt des Dekans Ibach: „Möge das Kloster zur unerschöpflichen Segensquelle werde.“

Der erkrankte Bischof von Limburg, Dominikus Willi, schickte zum 2. Juli ein Telegramm mit folgendem Inhalt:

„Durch Krankheit an persönlicher Teilnahme leider verhindert nehme ich am Feste im Geiste lebhaften Antheil und flehe, daß der über dem geweihten Grundstein sich erhebende materielle und geistliche Tempel auf Jahrhunderte Gott zu Lobe, der großen Familie des Hl. Benedict zum Troste, der ganzen Kirche und besonders dem Bistum Limburg zum Segen gereichen möge.“ (Archiv Abtei St. Hildegard)

Danach folgte dann die eigentliche Festpredigt durch den Prior der Abtei Emaus in Prag, Odilo Wolff, der von der Gründungsäbtissin aus St. Gabriel als ihr Vertreter für die Bauangelegenheiten eingesetzt worden war. Das Setting ist heute kaum vorstellbar: Er stand „auf dem höchsten Punkt der Grundmauern der Kirche und hielt in gewählter Sprache und mit weitschallender Stimme an die vieltausendköpfige Versammlung die Festrede.“ Ohne Verstärker, im Freien, und doch wurde er verstanden und die Predigt begeisterte, rhetorisch gut aufgebaut mit der wiederholten Frage: „Ist das Gebet denn eine soziale Tat?“ Mit heutigen Worten: Nützt ein Kloster der Gesellschaft?

Und wieder: „Es soll eine Quelle eröffnet werden des Segens und der Gnade für Volk und Land. … Ein Gottesbau, ein Haus, dessen Bestimmung es ist, der Ehre und Verherrlichung Gottes zu dienen. Doch vielleicht regt sich hie und da der Einwand, dass eine solche Gründung unzweckmäßig oder doch unzeitgemäß sei. Häuser für Kranke und Schulen, für Industrie und selbst für Wissenschaften oder Künste kann man sich noch gefallen lassen, diese haben doch eine soziale Bedeutung; aber ein beschauliches Kloster, was leistet das für die Gemeinschaft, was für die Gesellschaft? Die Zeiten sind anders geworden, sagt man, täglich wächst die Not, diese Nonnen in ihrer Klausur sind ein Luxus geworden, den können wir uns nimmer vergönnen, sie sind ein ‚unrentabler Anachronismus‘.“ Aber: „Glaube lehrt die Erde verstehen und den Himmel erkennen, die Zeit beurteilen und die Ewigkeit begreifen. … Und so wird dieses Kloster eine Schatzkammer, ein Fruchtspeicher unerschöpflicher Gnaden und Tröstungen werden für das ganze Land.“

Die Prozession zog zurück nach Eibingen, wo die Feier in der Pfarrkirche ihren Abschluss fand. Fünf Jahre später konnte das Kloster dann von 15 Nonnen aus Prag besiedelt werden. Sr. Benedikta, wie Katharina mit Ordensnamen hieß, und zwei Freundinnen, die sie für das neue Kloster begeistert hatte, gehörten dazu.

 

Sr. Dr. Klara Antons

Palmsonntag:

8.45 Uhr : Palmweihe

9.00 Choral-Hochamt

Gründonnerstag:

6.00 Uhr   Laudes

8.00 Uhr    Terz

18.30 Uhr   Abendmahlsamt

Anschließend Komplet (Vesper entfällt)

Karfreitag:

6.00 Uhr   Matutin

8:00 Uhr  Laudes

9.00 Uhr   Terz

12.00 Uhr  Mittagshore

15.00 Uhr   Gedächtnisfeier des Herrenleidens

19.30 Uhr    Komplet (Vesper entfällt)

Karsamstag:

6.00 Uhr   Matutin

7.30 Uhr   Laudes

8.45 Uhr   Terz

12.00 Uhr  Mittagshore

17.30 Uhr   Vesper

21.00 Uhr   Osternachtfeier

Ostersonntag:

7.00 Uhr   Laudes

9.00 Uhr   Choral-Hochamt

12.00 Uhr   Mittagshore

17.30 Uhr   Vesper

19.30 Uhr   Komplet

Ostermontag:

9.00 Uhr   Terz/Choral-Hochamt

12.00 Uhr   Mittagshore

17.30 Uhr   Vesper

Jemand muß zuhause sein, Herr,
wenn du kommst.
Jemand muß dich erwarten
unten am Fluß
vor der Stadt.

Jemand muß dich erwarten
oberhalb Rüdesheims und Eibingens
zwischen den Weinbergen, so könnten wir es umdichten.

Zuhause sein

Die Abtei ist unser Zuhause. Wir sind dort zuhause, weil jede von uns sich von Gott hierhin gerufen weiß, in Gemeinschaft zu beten und zu arbeiten. Aber die Abtei soll nicht nur für uns Schwestern ein Zuhause sein. Deshalb ist es ein Glück für uns, wenn ich Gäste an der Pforte erlebe, die öfter zu einem Gastaufenthalt kommen und sagen: „Jetzt bin ich wieder zu Hause.“ Oder bei der Verabschiedung: „Ich fühlte mich hier wirklich zuhause.“ Es ist schön ein Zuhause zu haben- wie viele Menschen haben es nicht!- und es ist schön zu hören, daß sich Menschen bei uns angenommen fühlen. Weiterlesen

Wie alljährlich, so feiern wir auch in diesem Jahr zusammen mit der Pfarrgemeinde St. Hildegard Eibingen am 17. September das Hildegardisfest.

PROGRAMM

 8.00 Uhr: Choralhochamt in der Abteikirche St. Hildegard

10.00 Uhr: Feierliches Pontifikalamt mit Bischof Dr. Michael Gerber, Fulda, auf dem Kirchplatz der Wallfahrtskirche Eibingen, Marienthalerstrasse 3

12.00 Uhr: Reliquienverehrung in der Wallfahrtskirche

15.00 Uhr: Reliquienfeier mit Prozession – Festansprache: Frau Renata Kiworr-Ruppenthal, Ökumenischer Hospizdienst Rheingau

                     Begleitende Kinderkatechese

17.30 Uhr: Hildegardis-Vesper in der Abteikirche

 

Für das leibliche Wohl der Pilgerinnen und Pilger ist bestens gesorgt: unser Klostercafé ist ab 9.30 Uhr geöffnet; ein gastronomisches Angebot gibt es auch im Pfarrhof der Wallfahrtskirche Eibingen. Der Klosterladen der Abtei ist ganztags geöffnet.

Wir heißen alle Hildegard-Verehrerinnen und -freunde herzlich willkommen!

 

 

 

 

 

 

Hildegard-Lied

Ave, St. Hildegardis, du heilge hehre Frau!
Aus hohen Himmelshallen auf uns herniederschau!
Erfleh uns Gottes Gnad,
dass unbeirrt wir wallen des Heiles rechten Pfad.

Aus edlem Stamm entsprossen, bist du der Welt entflohn
und gingst den Weg, den schmalen, der führt zu Gottes Sohn.
Da du ein Kind noch zart, ließ er sein Licht schon strahlen,
dir heilge Hildegard. Weiterlesen